Immer dann, wenn eine Gruppe neu zusammen kommt und sich die Gruppenmitglieder gegenseitig noch nicht kennen, können Kennenlernspiele zum Einsatz kommen, um den Start und die Integration zu erleichtern. Neue Mitmenschen kennenzulernen beginnt schon im Kindesalter in der Krabbelgruppe oder spätestens im Kindergarten, zieht sich aber durchaus noch bis ins Erwachsenenalter durch. Deshalb gibt es viele Kennenlernspiele für Kinder und Kennenlernspiele für Erwachsene. Wir wollen euch ein paar Anregungen geben, mit denen ihr euch spielend mit anderen vertraut macht.

Kennenlernspiele Kinder

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Die besten Kinder Kennenlernspiele sind die, in denen zum einen die Namen aller Teilnehmer schnell gelernt werden, zum anderen man etwas über die anderen Gruppenmitglieder erfährt. So finden Kindergartenkinder oder auch Schulkinder relativ leicht heraus, wer die gleichen Interessen hat und wo die ‚Chemie‘ stimmen könnte. Selbst scheue, schüchterne Kinder finden durch solche Spiele zum Kennenlernen leichter Anschluss an Gleichaltrige. Deshalb sollten auch an den ersten Schultagen an einer neuen Schule Kennenlernspiele mit auf dem Plan stehen, denn die Klassen sind meist neu zusammengemischt. Um neue Schüler besser in möglicherweise bereits bestehende Gruppen integrieren zu können, sind Kennenlernspiele eine perfekte Möglichkeit, diesen den Start in der neuen Klasse leichter zu machen.

Die besten Kennenlernspiele für Kinder und Jugendliche, die ein Einstieg erleichtern, haben wir nachfolgend aufgeführt.

Ab in die Ecke – Kennenlernspiel für etwas größere Gruppen

Spielmaterial: ein Raum mit vier Ecken (im Freien vier der Gruppengröße angepasste Markierungen am Boden), Spielleiter

Alter: Kinder und Jugendliche (auch für Erwachsene geeignet)

Gruppengröße: ab ca. 10 Teilnehmer

Durchführung: Der Spielleiter bestimmt eine Überkategorie und weist jeder der Ecken/Markierungen mögliche Antworten zu. Beispielsweise fragt er: „Welches Obst mögt ihr am liebsten?“ Eine Ecke sind die Äpfel, die andere Erdbeeren, die nächste Südfrüchte, die letzte bedeutet beispielsweise „Ich mag gar kein Obst“. Die genauere Zuordnung bleibt dem Spielführer überlassen.

Gleiches kann man mit Urlaubszielen machen: Berge, Strand, Städtereisen oder „Ich bleib am liebsten daheim“. Auch mit Tieren kann man die Frage stellen: „Welches der Tiere magst du am liebsten?“ Als Antworten: Hund, Katze, Pferd, „Ich mag Tiere nicht“. Oder: „Habt ihr ein Haustier? Welches?“ Antworten: Hund, Katze, anderes, gar keines. Die Liste lässt sich beliebig erweitern.

Durch die jeweils abgegebenen Antworten kommt die Gruppe im Anschluss recht schnell ins Gespräch. Man kann den Kindern auch zwischendurch die Möglichkeit geben, etwas aus der Ecke heraus zu erklären. Beispiel: „Mein Name ist … und ich habe einen Hund (evtl. auch die Rasse nennen) der heißt … „. „Ich heiße … meine Lieblingsfarbe ist …“. Nach dem Spiel kann man gegebenenfalls noch einmal kleine Gruppierungen bilden, bei denen ein gegenseitiger Austausch möglich ist.

Namen und Eigenarten

Spielmaterial: Dicke Filzstifte, große Blätter Papier (DIN A4 und größer)

Alter: ab 8 Jahren

Durchführung: Jeder Spieler erhält ein Blatt Papier und einen Stift. Nun werden die Buchstaben des Namens untereinander auf das Blatt geschrieben. Hinter jeden Buchstaben muss der Spieler dann eigene positive oder negative (Charakter-) Eigenschaften aufschreiben, die mit diesem Buchstaben beginnen. Das sieht dann etwa folgendermaßen aus:

D durchsetzungsfähig, demokratisch, diplomatisch…
A abenteuerlustig, achtsam, agil
N nett, nervös, normal
I intelligent, ideenreich, impulsiv
E ehrlich, eigenwillig, einfühlsam
L lieb, lernfähig, labil

Doppelte Buchstaben lässt man aus. Anschließend kann jeder sein eigenes „Plaket“ der Gruppe vorstellen und erklären, weshalb er genau diese Eigenschaften aufgeschrieben hat. Es sollte aber vielleicht bereits vorweg erklärt werden, dass die Spieler ihr Wahl später auch begründen müssen.

Das Kennenlernspiel kann durchaus auch als Reflexionsspiel durchgeführt werden. Jeder der Gruppe erhält ein Blatt eines anderen Spielers und darf dann auch hinter jeden Buchstaben eine Eigenschaft schreiben, die seiner Meinung nach zu der Person passt. Auch hier gilt, dass jeder die Charaktereigenschaft begründen können muss, die er einem anderen Mitspieler zuteilt. Im Anschluss diskutiert man die Ergebnisse gemeinsam in der Gruppe.

Mein Name ist … und ich mag …

Spielmaterial: keines

Alter: ab 8 Jahren

Durchführung: Alle setzen sich in einen Stuhlkreis oder auf den Boden. Es wird ein Thema festgelegt, wie z.B. Tiere. Jede/r nennt der Reihe nach zuerst ihren/seinen Namen und dann ein Tier, das mit dem Anfangsbuchstaben des Namens beginnt. Beispielsweise: „Mein Name ist Nico und ich mag Nilpferde“. Der/Die Nächste macht weiter, zwigt auf den Spieler und sagt „Das ist Nico, er mag Nilpferde. Ich bin Sarah und mag Störche“. Wiederum der/die Nächste muss dann alles wiederholen und mit Fingerzeig auch die genannten Namen richtig zuordnen: „Das ist Nico, er mag Nilpferde. Das ist Sarah, sie mag Störche. Ich bin Erik und mag Esel.“

Das geht so lange bis alle einmal dran waren. Fehler werden zwar nicht in irgendeiner Weise geahndet, aber direkt berichtigt.

Bei kleineren Gruppen kann man auch mehrere Runden durchspielen und dann immer noch ein zusätzliches Tier dazufügen. Nico mag dann beispielsweise Nilpferde und Nashörner. Sarah mag Störche und Schlangen, etc.. Natürlich muss die Aussage dann nicht der Wahrheit entsprechen. In erster Linie geht es bei diesem Kennenlernspiel darum, dass man sich die vielen neuen Namen besser einprägt. In Grundschulen wird das Spiel auch gerne mal in der großen Pause gespielt – einfach so.

Kennenlernspiele Erwachsene

kennenlernspiele erwachsene

Wenn mehrere sich fremde Erwachsene in einer größeren Gruppe aufeinander treffen, reicht gewöhnlich für ein erstes Kennenlernen eine kurze Vorstellungsrunde aus. Dennoch kann es hilfreich sein, dass auch Erwachsene Kennenlernspiele oder Teambuilding Spiele spielen, um im Anschluss ein wenig Gesprächsstoff zu haben. Durch solche Spiele zum Kennenlernen erfährt man etwas mehr über sein Gegenüber, als nur den Namen. Beispielsweise erhält man Informationen über Hobbies, bestimmte Neigungen und bekommt auch einen kleinen Einblick auf die Charakterzüge der einzelnen Personen. Solche Erwachsenen Kennenlernspiele kommen meist bei einem Workshop oder Seminar als Gruppenaktivität in Frage. Gerade für introvertierte Menschen sind solche Kennenlern-Gruppenspiele sinnvoll, um auf fremde Menschen zugehen zu können und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Das Sockenspiel

Das Sockenspiel ist eines der Kennenlernspiele, die ideal sind, wenn sich die Teilnehmer noch komplett fremd sind. Für ein erstes Kennenlernen eignet es sich richtig gut, weil es direkt beim ersten Aufeinandertreffen für eine ausgelassene Stimmung sorgt und viel gelacht wird.

Spielmaterial: keines

Teilnehmer: ab 5

Durchführung: Der Spielleiter fordert die Gruppe auf, sich nach ihrer Sockenlänge sortiert in einer Reihe aufzustellen. Jetzt ist Aktion gefragt. Alle heben ihre Hosenbeine an. Die-/derjenige mit den längsten Socken stellt sich ganz links hin und ganz rechts steht die-/derjenige mit den kürzesten – vielleicht hat auch jemand gar keine an. Ist die erste Runde geschafft, geht es weiter: Wer hatte die längste, wer die kürzeste Anreise? Wer ist am längsten in seinem Job, wer hat erst angefangen? Wer ist die/der Älteste, wer die/der Jüngste?

In der nächsten Runde werden Gruppen gebildet. Sortieren nach der Farbe der Socken, letzte Urlaubsreise (z.B. Wanderurlaub, Strandurlaub, Balkonien oder Gardenien), Hobbies, Eigenheim oder Miete, Bundesland etc. . Garantiert kommen die Seminarteilnehmer anschließend ins Gespräch.

Marshmallow Tower Challenge

Die Marshmallow Tower Challenge ist eines der Kennenlernspiele, die perfekt zum Teambuilding geeignet sind. Man kann es selbst mit größeren Gruppen spielen, denn es werden immer 5-er Teams gebildet, die zusammen die Herausforderung meistern müssen. Der Marshmallow-Turm-Bau eignet sich als Einstieg in ein Seminar.

Spielmaterial: je nach Teilnehmerzahl einzelne Spaghetti, Marshmallows (es wird bestimmt genascht), mehrere Rollen schmales Kreppband (eine je Team), Stoppuhr/Timer, Maßband/Metermaß

Teilnehmer: mindestens 10 (idealerweise in 4er oder 5er Gruppen aufgeteilt)

Dauer: 20 Minuten

Spielablauf: Die Zusammensetzung der einzelnen Teams wird ausgelost. Am besten schreibt man alle Namen auf Zettel, faltet diese, mischt sie durch und macht 4-er oder 5-er Häufchen mit den Zetteln. Ein Spielleiter öffnet die Zettel und liest die jeweiligen Namen der einzelnen Teammitglieder vor. Jede Gruppe erhält 20 Spaghetti, mindestens einen Marshmallow (besser eine ganze Packung, als Nervennahrung für die Teilnehmer) und eine Rolle Malerkrepp.

Die Gruppen erhalten den Auftrag, einen Spaghettiturm zu bauen und als Krönung eine Marshmallow Turmspitze obenauf zu setzen. Die Teilnehmer arbeiten ab sofort in Teams, planen und konstruieren. Die Gruppe, die in 20 Minuten den höchsten Marshmallow Tower baut der tatsächlich eine Turmspitze aufweist, gewinnt die Challenge.

Das Spiel fällt problemlos auch unter die Kinder Kennenlernspiele oder Kennenlernspiele für Jugendliche. Hat man einen Vergleich, stellt man fest, dass Grundschulkinder mit der Aufgabe am unproblematischsten vorgehen – sie bauen einfach drauflos. Ältere Teilnehmer planen erst einmal, ehe sie loslegen. Hat man zwei Gruppen – ein Kinder-Team und ein Erwachsenen-Team – gehen nicht selten die Kleinsten als Sieger der Kennenlern-Challenge hevor.

Gordischer Knoten

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Beim Kennenlernspiel Gordischer Knoten kommt es zu reichlich Körperkontakt. Deshalb sollte man das Spiel nicht gleich beim ersten Zusammentreffen spielen. Dauern Seminare mehrere Tage, kann man solche kontaktreichen Kennenlernspiele nach zwei bis drei Tagen spielen, wenn man sich schon ein wenig kennt und etwas vertraut miteinander ist. Bei einer sehr großen Teilnehmer-Gruppe bietet es sich an, diese zu splitten, damit höchstens 20 Personen in einem Team sind.

Spielmaterial: keines

Teilnehmer: mindestens 10 Personen

Spielablauf: Die Teilnehmer stellen sich in einen engen Kreis (bei vielen Teilnehmern mehrere Kreise bilden) und strecken mit geschlossenen Augen die Hände nach vorne in die Mitte. Jeder Telnehmer greift sowohl mit links als auch rechts eine andere Hand und hält sie fest. Ab sofort darf man die Hände nicht mehr loslassen. Die Augen werden geöffnet und das Entwirrspiel darf beginnen. Es gilt, den entstandenen Menschen-Knoten zu lösen. Drübersteigen, drehen, drunter durchkriechen … es ist alles erlaubt, nur loslassen darf man nicht. Sollte eine Gruppe zu schnell fertig sein, darf sie nochmal beginnen.

Sinn und Zweck der Kennenlernspiele

Kennenlernspiele lockern die Atmosphäre auf, sorgen für Gesprächsstoff und machen zudem auch noch Spaß. Selbst Teilnehmer, die sich vorher total fremd waren, finden schneller zueinander. Häufig ist es ausreichend, wenn man während der Kennenlernspiele einzelne Gemeinsamheiten entdeckt. Dann ist direkt für Gesprächsstoff gesorgt und man geht ungezwungener miteinander um. Diese Spiele zum Kennenlernen funktionieren sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern.

Manche Arbeitgeber entsenden ihre Mitarbeiter sogar von Zeit zu Zeit in Teambuilding-Seminare, bei denen auch Kennenlernspiele und Teamchallenges durchgeführt werden. Bei solchen Seminaren lernt man, dass man, wenn man mit anderen Mitstreitern Hand in Hand arbeitet, viel mehr erreichen kann, als wenn jede/r seine eigenen Wege geht, um anstehende Probleme zu lösen. Letzten Endes geht es darum, sich besser kennenzulernen, vertraut miteinander zu werden und im besten Fall Vertrauen unter den Mitarbeitenden zu schaffen.

Manche Kennenlernspiele sind auch gleichzeitig Lernspiele – wie beispielsweise die Marshmallow-Tower Challenge. Besonders beliebt ist auch die Ja Nein Nicht Challenge, bei der gewisse Antworten tabu sind.

Lernziel bei dem Spiel ist beispielsweise, dass man nicht alles immer komplett zum Ende planen sollte. Unvorhersehbare Ereignisse kann man nicht mit einplanen, und die beste Vorausplanung kann schnell wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Probieren geht über Studieren – da ist was Wahres dran. Deshalb schneiden gerade bei solchen und ähnlichen komplexen Spielen in den häufigsten Fällen die Kinder besser ab. Dies ist darin begründet, dass Kinder gewöhnlich experimentierfreudiger sind als Erwachsene und spontaner handeln.

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