So spielt man das Kartenspiel 66, welches im Jahre 1652 entstanden ist und in Paderborn seinen Ursprung hat. Über die ganze Welt hat sich im Laufe der Jahrhunderte dieses Kartenspiel verteilt. Wie oft kommt es vor und man hat für seine Skatrunde einfach keinen dritten Spieler, dann schwenkt man einfach auf das Spiel 66 um. Es ist für zwei Personen gedacht und super spannend, doch auch für drei und vier Spieler gibt es bestimmte Regeln bei Sechsundsechzig.

So spielt man das Kartenspiel 66

kartenspiel 66

Spielmaterial

1 Skat-Kartenspiel

Spielvorbereitung

  • Bei dem Skat Spiel nimmt man die Siebener und Achter heraus. Die niedrigste Karte in diesem Spiel ist hier demnach die Neun.
  • Wer gibt, der mischt und lässt danach den Folgespieler abheben. Es wird bei mehreren Spielern immer im Uhrzeigersinn gespielt. Anschließend bekommt jeder Mitspieler dreimal je zwei Karten, also insgesamt hat dann jeder sechs Karten vor sich liegen. Die 13. Karte deckt man mit dem Bild nach oben und für jeden sichtbar auf.
  • Diese Karte zeigt an, welche Farbe jetzt Trumpf ist. Ist zum Beispiel ein Herz die Trumpfkarte, dann sind im Spiel ab sofort alle Karten mit einem Herz Trumpf. Auf die Trumpfkarte legt man die restlichen elf Karten so ab, dass die Hälfte der Trumpfkarte bedeckt ist.
  • Von diesem Nachziehstapel kann man später Karten abheben. Für jeden Spieler ist es jetzt bei dem Kartenspiel 66 das Ziel, so schnell wie möglich auf die Zahl 66 zu kommen. Erreichen kann man sein Ziel am besten durch Melden oder Stechen.

Spielablauf beim Kartenspiel 66

Das Stechen bei Sechsundsechzig

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Nachdem jeder Spieler seine sechs Handkarten aufgenommen hat, kann das Stechen beim Kartenspiel 66 beginnen. Der Gegner des Gebers spielt seine erste Karte aus und der Geber versucht anschließend diese Karte zu stechen. Wer es geschafft hat, die höhere Karte oder ein Trumpf auszuspielen, hat den Stich gewonnen und legt beide Karten verdeckt vor sich ab. Die höchste Karte bei 66 ist immer das As, danach folgen die Zehn, der König, die Dame, der Bube und die Neun als niedrigste Karte.

Ist der Stich erfolgt, dann nimmt sich zuerst der Spieler eine Karte vom Nachziehstapel zu seinen Handkarten, der den Stich gemacht hat. Erst danach zieht der andere Spieler. Immer der Spieler der den Stich gemacht hat, darf beim Kartenspiel 66 auch als nächstes ausspielen und eine seiner Karten auslegen. Wenn man noch Nachziehkarten nehmen kann, darf man ausspielen was man möchte. Das kann eine beliebige andere Karte sein, eine Trumpfkarte oder auch eine Karte mit einer anderen Farbe.

Allerdings kann man beim Kartenspiel 66 nur dann stechen, wenn die Karte höher ist als die Karte die ausliegt oder man spielt einen Trumpf aus. Sind alle Karten vom Nachziehstapel weg, dann muss man bedienen können. Das bedeutet, man muss die Farbe die ausgespielt wird auch mit der gleichen Farbe bedienen. Hat man keine gleiche Farbe mehr, dann hat man noch die Möglichkeit, mit einem Trumpf zu stechen. Sollte man weder die Farbe bedienen können noch eine Trumpfkarte besitzen, dann erst darf man eine beliebige andere Karte ablegen.

So viel zählen die Augen

Das As zählt 11 Augen, die Zehn zählt 10 Augen, der König 4, die Dame 3 und die Buben 2 Augen. Hat man eine Neun, zählt die keine Augen. Hat man zum Beispiel einen König mit einem As gestochen, dann hat man insgesamt 15 Augen für den Stich. Ist man beim Letzten Stich angelangt, dann bekommt man zehn Punkte (Augen) extra. Insgesamt hat das Spiel also 130 Augen.

Das Melden

Hat der Spieler gerade einen Stich gemacht und auf der Hand einen König und eine Dame in der gleichen Farbe, dann kann er eine Meldung machen. Eine der gemeldeten Karten muss sofort zum Stich ausgespielt werden. Der Gegner kann verlangen, dass er auch die andere gemeldete Karte vorzeigt. Diese Meldung eines Paares (Hochzeit) bringt insgesamt 20 Augen ein. Ist das Paar auch noch in der Trumpffarbe, dann bekommt man das Doppelte, also 40 Augen gutgeschrieben. Die Meldung kann nur erfolgen, so lange man noch Karten vom Nachziehstapel ziehen kann. Die Augen von den Meldungen zählt man später zu den Augen von den Stichen dazu.

Spielende von so spielt man das Kartenspiel 66

Hat es ein Spieler geschafft, 66 Augen oder auch mehr zu sammeln, dann gewinnt er die Runde und beendet das Spiel mit dem Wort „ Aus“ oder „Stopp“.
Der letzte Stich der gemacht wurde, bringt zusätzlich 10 Augen ein. Hochzeiten bringen 20 Punkte ein.
Gleich 40 Punkte bekommt man, wenn man den König und die Dame der Trumpfkarte besitzt. Melden kann man immer nur, wenn man gerade auch einen Stich gemacht hat und ausspielen darf.

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Tricks und Raffinessen

Das Rauben

Wer die Neun in der Trumpffarbe hat, kann den Trumpf während des Spiels rauben, aber nur wenn er schon einen Stich hingelegt hat.

Das Decken

Stellt ein Spieler fest, dass er mit seinen Handkarten auf 66 kommen wird ohne die Nachziehkarten zu brauchen, dann deckt er den Abhebestapel. Dafür nimmt man die Trumpfkarte die sich darunter befindet heraus und legt sie umgedreht auf den Reststapel. So ist es das Selbe, als wäre der Stapel schon aufgebraucht. Jetzt spielen beide nur noch mit ihren Handkarten und die ausliegende Farbe muss bedient oder gestochen werden. Sobald jemand die letzte Karte von der Hand spielt oder „Aus“ sagt, ist das Kartenspiel 66 beendet. Hier bekommt der letzte Stich keine zehn extra Augen.

Regelverstöße

  • Man darf beim Kartenspiel 66 seine abgelegten Stiche nicht mehr einsehen
  • Wer meldet und das Spiel nicht beendet oder man meldet und hat noch keine Karte vom Stapel gezogen
  • Es sind noch Karten abzuheben und einer spielt trotzdem nur mit fünf Karten weiter
  • Der Stapel ist leer und man bedient oder sticht nicht nach den Regeln

Spielvarianten – So spielt man das Kartenspiel 66

Scharfes 66

Bei dieser Spielvariante vom Kartenspiel 66 entfernt man auch die Neuner aus dem Kartenspiel. Somit spielt man nur noch mit 20 Karten. Der Bube ist jetzt die niedrigste Karte und rauben kann man jetzt mit dem Trumpf-Buben.

Kartenspiel 66 mit drei Spielern

Entweder spielt man nach den Kartenspiel 66 Regeln wie für zwei Spieler und der Kartengeber setzt immer eine Runde aus oder jeder von den drei Spielern bekommt acht Karten ausgeteilt. Zuerst drei, dann zwei und am Ende nochmal drei. Dieses Mal bleiben keine Karten vom Kartenspiel übrig und es kann auch kein Trumpf aufgedeckt werden. Der Trumpf wird diesmal von dem Spieler bestimmt, der die ersten drei Karten aufnimmt. Nach diesen muss er laut den Trumpf bestimmen. Von Anfang an muss man die Farbe bedienen oder Trumpf bekennen. Wer von den Spielern am Ende die meisten Augen gesammelt hat, ist der Gewinner.

Die Entstehung vom Kartenspiel 66

Von einem Paderborner im Jahre 1681 nach einer Urschrift verfasst. Das Kartenspiel 66 diente dazu, um einen Streit unter einer Spielgemeinschaft in Soest zu schlichten.

Ein Bummerl und Partien

Aus mehreren oder einzelnen Spielen setzt sich ein Bummerl zusammen. Nach jedem Spiel wechselt sich das Teilen ab. Wer von den Mitspielern als erstes sieben Punkte erzielt hat, ist der Gewinner. Ein fett geschriebener Punkt, auch Bummerl genannt, wird vom Gegner selbst aufgeschrieben.

Bei Sechsundsechzig gibt es auch noch die Besonderheit, dass man von Sieben herunter zählt und eben nicht die erreichten Siegespunkte aufschreibt. Es werden die Punkte notiert, die zum Gewinnen noch nötig sind. Somit beginnen beide Mitspieler mit Sieben Punkten und hat ein Spieler zum Beispiel das erste Spiel gewonnen mit drei Siegpunkten, dann steht sein Punktestand nur noch auf vier statt auf sieben.

Entweder schreibt man den Spielstand wie es oft üblich und traditionell ist mit Kreide auf eine kleine Tafel auf oder zeigt ihn mit Hilfe eines Bummerlzählers an. Der Bummerlzähler befindet sich am Bogen äußeren und wird von sieben großen Perlen dargestellt, die den aktuellen Stand innerhalb des laufenden Spiels anzeigt. Die kleineren Perlen nimmt man dazu um die bereits zu Ende gespielten Bummerl zu zählen.

Schneider (Schneiderbummerl)

Zu einem Schneider wird man, wenn man das Spiel 0:7 verloren hat. Der Verlust wird doppelt gezählt und der Verlierer bekommt somit zwei Bummerl aufgeschrieben. Nur im Turnierspiel gibt es diese zuvor genannte Regel nicht. Sollte ein anderer Spielstand herrschen, dann bekommt der Verlierer ein Bummerl notiert.

Die Partie

Spielt man eine Partie, dann vereinbart man vorher ob man auf zwei oder drei gewonnene Bummerl spielt. Das bedeutet, dass der Spieler gewonnen hat, der seinem Gegenspieler zuerst zwei oder drei Bummerl aufbrummen kann.
Es gibt die Redewendung „ Einer kriegt immer das Bummerl“, die sich von dem Spiel ableiten lässt.
Spiel Verwandte

Das Schnapsen

Ähnlich wie das Kartenspiel 66 ist das Kartenspiel Schnapsen aus der Bézique-Familie für zwei Personen. Ebenso gibt es eine Version für drei Spieler, welches sich Dreierschnapsen nennt oder für vier Mitspieler, das Bauernschnapsen heißt. Vor allem in Bayern sowie in den Ländern Ungarn oder auch Polen ist das Spiel weit verbreitet.

Das Bauernschnapsen

Für vier Spieler gibt es die Variante mit dem Namen Bauernschnapsen oder auch Viererschnapsen genannt. Dieses Spiel ist eine erweiterte Form des Schnapsens bei dem vier Spieler teilnehmen. Diese Version wird sehr gerne in Österreich gespielt. Gespielt wird mit einem Paket Schnapskarten bis zu 20 Blatt. Es werden immer zwei Teams mit je zwei Spielern gebildet. Die Teammitglieder sitzen sich dabei immer gegenüber. Um Unstimmigkeiten im vor hinein zu vermeiden kann man die Teams auslosen. Wichtig ist, dass keiner weiß wer welche Karten auf der Hand hält und auch seine eigenen Karten gibt man auf keinen Fall preis.


Hat ein Team 24 Punkte erreicht, dann ist das Spiel beendet. Es gibt regionale Varianten, da zählt man das Spiel rückwärts von 24 Punkte auf null herunter. Wer dann von dem Team als erstes die null erreicht hat, ist der Gewinner.

Das Dreierschnapsen

Möchte man zu dritt spielen, dann ist das Dreierschnapsen gut dafür geeignet. Man nennt es auch Talonschnapsen oder Staperlschnapsen und ist ebenfalls eine Variante des Bauernschnapsens. Die Regeln ähneln ebenfalls sehr dem Bauernschnapsen. Auch hier spielt man mit einem Paket zu 20 Blatt. Es ist aber so, dass der Spieler, der ausgibt, gegen die beiden anderen Spieler spielt.

Niemand darf wissen wer was für Karten auf der Hand hat und auch seine eigenen nicht verraten. Das Spiel endet, sobald die 24 Punkte erreicht sind. Spielt man die regionale Variante, dann zählt man wieder von 24 auf null herunter. Wer dann als erstes die null erreicht hat, hat das Spiel gewonnen.

Der Nürnberger Dreck

Bei dem Kartenspiel spricht man das Wort Dreck wie „Dreeg“ aus. Vor allem im fränkischen Raum ist dieses Kartenspiel als Variante des Spiels Sechsundsechzig weit verbreitet. Normalerweise wird es mit vier Spielern gespielt, kann aber auch von drei gespielt werden. Hier findet das bayerische Blatt als Spielkarte seinen Einsatz und man spielt mit 24 Karten.

Es sind von jeder Farbe jeweils neun, Unter, Ober, König, Zehn und Ass, die auch Sau genannt wird vorhanden. Es gibt vier verschiedene Spielarten die man rauf und runter (nauf und noo) spielen kann. Erst spielt man sie in normaler Reihenfolge und dann in umgekehrter Reihenfolge.

Jeder für sich oder 66 (Deutsch)

Hier ist die Farbe Trumpf. Diese wird nach dem Mischen und Abheben ausgewählt und ist zuunterst im Kartenstapel sichtbar. So erhält der Geber automatisch den ersten Trumpf.

Herz Ass oder Rot-Sau (Russisch)

Sind die Karten gemischt und verteilt, dann bestimmt der Spieler, welche Karte Trumpf ist, der das Harz Ass besitzt. Die restlichen Spieler, seien es jetzt drei oder zwei, bilden ein Team und spielen gemeinsam gegen den Spieler der den Trumpf entscheiden durfte.

Rufen (Englisch)

Die Karten werden gemischt und ausgeteilt. Der Spieler, der zuerst seine drei Karten ausgespielt bekommt, schaut sich diese an und ruft dann laut eine andere Spielkarte auf. Der Spieler der die aufgerufene Karte besitzt, bildet dann ein Team mit dem Rufer. Außerdem wird durch den Ausruf auch gleichzeitig die Trumpfkarte bestimmt. Die Spieler die übrig geblieben sind, bilden somit auch ein Team. Sind drei Spieler angetreten, dann muss der übrig gebliebene Spieler gegen den Rufer und gerufenen die als Team fungieren antreten. Der Rufende hat die Möglichkeit sich selbst zu rufen und spielt somit gegen den Rest.

Kamerun

Bei dieser Spielvariante spielt wieder jeder Spieler für sich selbst. Die Herausforderung hierbei ist es, so wenig Stiche wie möglich zu machen. Aber wenn man dazu in der Lage ist, ist man gezwungen zu überstechen. Hat man nicht die Möglichkeit zu überstechen, dann sollte wenigstens eine Karte der gleichen Farbe gespielt werden. Wenn auch das nicht machbar ist, erst dann darf man eine hohe Karte seiner Wahl ausspielen.

Das russische Schnapsen

Dieses russische Schnapsen nennt man auch 1000er Schnapsen und ist eine Art Untervariante des normalen Schnapsens. Vorwiegend spielt man es in Ost-Österreich und nennt es oft auch „Ruasseln“. Da es ein sehr leichtes und unkompliziertes Spiel ist, können es auch Anfänger schnell erlernen. Allerdings sollten Sie schon die Varianten von Schnapsen oder Bauernschnapsen und deren Regeln kennen.
Meistens nimmt man dafür doppeldeutsche Spielkarten zu 24 Blatt. Dieses Spiel spielt man in der Regel zu dritt und daher sehr willkommen, falls der vierte Mann nicht vorhanden ist. Es ist aber durchaus möglich Russisch Schnapsen auch zu viert zu spielen, dafür muss der Geber einfach jedes Mal aussetzen.

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